Kirche St. Michael

Der seit der Hallstattzeit (ca. 750-450 v. Chr.) besiedelte Ort liegt an der Nordkante eines Moränenzuges, der am westlichen und nördlichen Dorfrand in ein langgezogenes Tal abfällt, dessen Bach den Schloßpark der Grafen Toerring in Seefeld bewässert und in den Pilsensee abfließt. Widdersberg gehörte bis zur Säkularisation 1803 zur Grund- und Gerichtsherrschaft des Klosters Andechs. Der Andechser Abt Johann von Schrattenbach erbaute 1521 die Kirche. An der Außenmauer befindet sich ein römischer Grabstein, wahrscheinlich ein Ehepaar darstellend. Die enge Verbundenheit zu Andechs belegt die Historie von Widdersberg. Im Andechser Kloster ist sogar eine „Widdersbergerin“ in einem Emporenbild verewigt. Der Sage nach erhielt sie ihr Augenlicht wieder, nachdem sie mitten in der Nacht einer Stimme folgte, die sie nach Andechs lotste.
Widdersberg liegt 638m über den Meer.
Die Kirche ist dem Erzengel St. Michael, dem himmlischen Feldherrn im Kampf gegen Satan und Seelenwäger des Weltgerichts, geweiht.
Das Patrozinium wird am 29. September gefeiert.
Sie zählt dank ihrer Ausstattung zu den schönsten kleinen Landkirchen. Das im Kern spätgotische Gotteshaus (vgl. vermauertes Spitzbogenportal an der Südseite) wurde im 2. Jahrzehnt des 16. Jh. errichtet. Es steht in einem ummauerten Friedhof und leuchtet seit der letzten Restaurierung 1985/86 in den barocken Farbtönen von Gelb (Wandflächen) und Weiß (Dachgesimse, Umrahmungen von Türen und Fenstern). 2003 wurde der Turm, West- und Ostseite neu gestrichen.Im Innenraum sind der Hochaltar mit St. Michael im goldenen Gewand und die feingliedrigen Stuckarbeiten von Tassilo Zöpf aus dem Jahr 1768 zu bestaunen. Außerdem zieren Holzplastiken der vier Kirchenlehrer die Seitenwände.
Im Turm des Kirchleins hängen zwei Glocken mit der Disposition b‘ und c“.